Ranger – Hasenherz im Wolfsmantel
Ranger gelangte zusammen mit seinem Bruder Rambo als behördliche Sicherstellung zu uns ins Tierheim und erblickte etwa 2021 das Licht der Welt. Der bildschöne Rüde wickelt mit seinen braunen Augen und großen Ohren so ziemlich jeden um die Pfote, aber Achtung!
Fremden Menschen ggü. zeigt sich Ranger äußerst skeptisch und benötigt Anleitung und Sicherheit seitens seiner Bezugspersonen, damit er entsprechende Begegnungen gut meistert. Sobald der Rüde das Gefühl bekommt, die fremde Person könnte etwas von ihm wollen und da kann schon ein Blick reichen, geht er ins drohen über, um den Abstand zu halten oder zu vergrößern. Teilweise zeigte er in der Vergangenheit ebenfalls die Tendenz zur Flucht, was er mittlerweile abgelegt hat, wenn er den nötigen Rückhalt bekommt. Wird seine Individualdistanz unterschritten oder sein Drohen ignoriert, so können wir nicht ausschließen, dass er ebenfalls seine Zähne nutzen würde, um sich Raum zu schaffen.
Wenn Ranger erst einmal eine Beziehung zu einem Menschen aufgebaut hat, dann ist diese ehrlich und tief. Untersuchungen, medizinische Versorgung, Fell- und Krallenpflege sind kein Problem, Kuscheln tut er für sein Leben gerne!
In seinem Leben vor dem Tierheim scheint der junge Rüde nicht viel kennen gelernt zu haben, was nicht nur seine Skepsis gegenüber fremden Menschen, sondern auch seine Umweltunsicherheit erklären könnte.
Ranger liebt es zusammen die Welt zu erkunden, solange er dabei Sicherheit vermittelt bekommt und an die Pfote genommen wird. Ausflüge zusammen mit anderen Hunden, Begegnungen mit Fremdhunden, Hühnern, fremden Menschen, Pferden, Autos und Fahrradfahrern meistert er im entsprechenden Rahmen bereits wunderbar.
Fremde Gegenstände oder Treppen können für Ranger gelegentlich immer noch aufregend sein, mit einer geduldigen und souveränen menschlichen Anleitung lässt er sich aber auch in solchen Momenten mitnehmen und ermutigen, die "gruseligen" Objekte mal genauer zu begutachten. Ein großer Fortschritt, denn zu Beginn gab es für Ranger nur Flucht oder Erstarren.
Schäferhund-typisch ist Ranger sehr wachsam und aktiv, weshalb es Menschen bedarf, die dieses Maß an Energie richtig zu lenken und zu nutzen wissen, allerdings auch verstehen, wie wichtig es ist, dass der Hund Ruhe lernt.
Ruhe halten fällt Ranger zeitweise aufgrund seiner Reizoffenheit immer noch schwer, allerdings lässt er sich gut anleiten und mit der nötigen Geduld und Konsequenz, kann er bei den entsprechenden Menschen irgendwann selbstständig in die Ruhe finden und diese auch über eine gewisse Zeit, unter geeigneten Bedingungen, halten.
Aufgrund seiner Stressanfälligkeit, ist Ranger nicht für den Hundesport geeignet.
Mit anderen Hunden ist Ranger prinzipiell erstmal verträglich, bei Rüden entscheidet gelegentlich die Sympathie. Im Hundekontakt lässt sich Ranger gut führen und anleiten.
Ranger ist gut leinenführig, orientiert und kann mit entsprechender Hilfestellung auch entspannt an der Schleppleine laufen.
Wir konnten allerdings ein jagdliches Interesse bei dem Rüden feststellen, welches sich bisher gut leiten ließ.
Für Ranger suchen wir nun also einfühlsame und souveräne Hundemenschen, welche Lust, Zeit und die nötige Geduld haben, um dem kleinen „Mut-Sucher“ die Welt zu zeigen und mit ihm zusammen zu erkunden. Welche für ihn der Fels in der Brandung sein können und die sich nicht entmutigen lassen, auch wenn´s mal schwer wird. Unter der richtigen Anleitung und mit dem nötigen Know-How ist Ranger ein wahrer Herzensbrecher und hat das Potential ein guter Begleiter zu werden.
Aufgrund Rangers Unsicherheiten würden wir eine ländlichere Umgebung als zukünftiges Zuhause vorziehen.
Wir können uns vorstellen, dass Ranger mit rücksichtsvollen Kindern im Teenageralter keine Probleme hat, solange sie mit ins Training bzw. den Alltag eingebunden werden.
Während das Autofahren für Ranger einen enormen Stressfaktor darstellte, fährt er mittlerweile, nach anfänglichen Unmutsäußerungen, gut im Auto mit und beobachtet die Welt, welche an ihm vorbei zieht.
Ranger ist gechipt, geimpft und intakt.
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© Tierschutzverein Brandenburg an der Havel e.V.