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© Tierschutzverein Brandenburg an der Havel e.V.
Königsdisziplin - Katzenzusammenführung
Mit ganz unterschiedlichen Motiven und nicht selten, denken Katzenmenschen über die Anschaffung eines Zweittieres nach. Häufig genannte Beweggründe sind dabei: lange berufsbedingte Abwesenheit, das Gefühl ein Artgenosse könnte dem vorhandenen Stubentiger gut tun, das bisherige Zweittier ist verstorben, der vorhandene Stubentiger ist unterfordert (häufig bei Wohnungshaltung) oder einfach nur: ich hätte so gern ein zweites Tier. Was heißt das nun aber für uns in der Tierberatung- und -vermittlung? Mehr denn je gilt hier: Wissen ist Macht. Wir setzen auf eine gute Beratung im Vorfeld. Um Euch gut beraten zu können, müssen wir jedoch möglichst viel über eure Hintergründe, Haltungsbedingungen und vor allem das vorhandene Katzentier sowie ggf. alle weiteren im Haushalt befindlichen Tiere und Menschen wissen. Ganz grundsätzlich unterscheiden wir nämlich nach Einzeltieren, passiven Zweittieren, d. h. Tiere die andere Katzen dulden, aber nicht unbedingt brauchen und aktiven Zweittieren, also die die eine Steigerung der Lebensqualität durch Anwesenheit eines Artgenossen verspüren, sich z. B. einen Schlafplatz teilen, zusammen spielen, sich gegenseitig putzen. All diese Indizien müssen wir sorgsam zusammenführen und gut abwägen. Denn: Sowohl das „Putzen“ des Artgenossen als auch den Schlafplatz teilen, kann fehlinterpretiert werden. Steht bspw. ein Tier vom Schlafplatz auf, wenn das andere kommt oder wird buchstäblich in die Flucht geputzt, dann sprechen wir eher von Dominanzverhalten als von Freundschaft.
Fakt 1: Wir fragen euch Löcher in den Bauch
Anders als bei Hunden, können wir die Verträglichkeit zwischen euren und unseren Katzen nicht vor Ort im Tierheim testen. D. h. wir sind zwingend darauf angewiesen euch buchstäblich Löcher in den Bauch zu fragen. Die erste Frage, die sich jeder vor der Anschaffung eines Zweittieres stellen sollte, ist die des WARUM? Geht es also tatsächlich um die Steigerung der Lebensqualität eures Tieres oder eher um eure persönlichen Wünsche? Für uns gilt an dieser Stelle ganz klar: Die Lebensqualität der Katzen, das Tierwohl, hat Vorrang. Eine Katzenzusammenführung heißt bei uns nicht ohne Grund: Königsdisziplin. Es gilt rein mathematisch: Falsche Entscheidung und Auswahl = unglückliche Katzen und Menschen. Eine Fehlentscheidung erkennt man nämlich leider erst dann, wenn das Kind bzw. die Katze in den Brunnen gefallen ist, sprich: Nach der Vermittlung. Dies zeigt sich entweder sehr offensichtlich, in dem sich die Katzen prügeln und/oder verletzen oder schleichend bis gar nicht, so z. B. wenn sich ein Tier zurückzieht, nicht (mehr) hervorkommt, nur noch in „Hab-Acht" umherschleicht, das Klo nicht mehr nutzt und/oder aus Protest und/oder Angst Kot/Urin an beliebigen Orten absetzt. An dieser Stelle wollen wir nicht tiefgreifend in die Psychologie der Katze mit euch einsteigen, nur so viel sei gesagt, beinahe jedes Merkmal müsste im konkreten Einzelfall nochmals geprüft und abgewogen werden. Um die genannten Risiken also möglichst zu vermeiden, entscheiden wir uns entweder gemeinsam mit euch gegen die Anschaffung eines Zweittieres oder suchen das passende Tier zum vorhandenen Artgenossen (nachrangig zum Menschen). Will heißen: Wir müssen erst einmal wissen wer da wie bei euch zu Hause wohnt, woher er oder sie kommt, ob er oder sie andere Katzen kennt, wie alt, ob kastriert oder unkastriert und ganz wichtig über welchen Charakter (verspielt, ängstlich, verschmust, einnehmend, fordernd, verfressen usw.) er oder sie verfügt. D. h. an dieser Stelle seid ganz klar ihr gefordert und sollt sowohl euer Tier/eure Tiere (auch Hunde soweit vorhanden) als auch eure Haltungsbedingungen (hierzu zählen auch Angaben zu im Haushalt lebenden Kindern) so präzise wie möglich beschreiben. Im nächsten Schritt wird es nun darum gehen euch - soweit vorhanden - passende, als Zweittier und für eure Lebensumstände geeignete Tiere vorzustellen. Hierbei geht es nicht danach, welche Fellfarbe das Tier hat oder wer besonders verschmust auf uns zugerannt kommt, sondern einzig und allein um EUER VERTRAUEN in uns. Vertraut bitte darauf, dass wir die Tiere aus dem Tierheimalltag kennen und wissen, wer wie mit anderen Katzen harmoniert. Nicht selten sind das nämlich Tiere, die Zeit brauchen und nicht gleich auf Menschen zustürmen, weil sie z. B. gerade viel lieber mit Artgenossen in einer Kuschelhöhle dösen und sich Mensch ihr Vertrauen erst verdienen muss.
Fakt 2: Die Tiere sollen vor allem charakterlich zueinander passen
In erster Linie müssen die Tiere charakterlich harmonieren. Überspitzt formuliert: Es bringt nichts einen Temperamentbolzen mit einem potenziellen Mobbingopfer zusammen zu tun. In der Natur - bzw. unter freilebenden Katzen - erleben wir häufig einen Effekt den wir uns auch in der Katzenzusammenführung zu Nutze machen. Hier bilden sich unter Katern nämlich häufig sogenannte Bruderschaften und zwar unabhängig vom Alter, gleichwohl es natürlich grundsätzlich schön ist, wenn es sich um etwa gleichaltrige Tiere handelt. Kater-Katze-Freundschaften erleben wir hingegen eher unter Tieren ähnlichen Charakters oder bei Geschwisterchen. Der einfachste Weg ist es natürlich gleich zwei Tiere zu adoptieren, bei denen man weiß, dass sie sich kennen und lieben. Aber Vorsicht. Denn: Der bloße Umstand z. B. zwei Geschwister-Kitten zu adoptieren reicht hier nicht. Der Charakter bildet sich gerade bei Jungtieren erst noch aus, so dass diese Tiere später (insbesondere bei männlich-weiblich Kombinationen) manchmal sogar getrennte Wege favorisieren. Zusammenfassend auch hier noch einmal die Bitte: Öffnet euch für eine Beratung und den gemeinsamen Austausch mit uns. Nehmt euch viel Zeit bei der Entscheidungsfindung.
Fakt 3: Nach der Vermittlung fängt die Arbeit erst an
Ist die Entscheidung für ein Tier gefallen, wird ein Schutzvertrag geschlossen und es geht nach Hause, also direkt in die spannende Zeit der Zusammenführung. Aber Moment… Zusammenführung? Wie geht man denn hier am besten vor? Eine berechtigte Frage. Hier gibt es tatsächlich verschiedene Varianten und Ansätze, ganz grundsätzlich sollte die Vorgehensweise jedoch auf die konkreten Tiere abgestimmt sein. Einige Katzenmenschen schwören z. B. darauf, das neue Tier zunächst separat unterzubringen und erst nach und nach mit dem vorhandenen Tier in Kontakt zu bringen. Wieder andere so auch wir, plädieren eher dafür, vorab Tabu-Zonen - also gefährliche Zonen wo das neue Tier nicht hin soll (etwa offene Katzenklappen) auszuloten und zu sichern, pro Tier mindestens eine Toilette aufzustellen sowie mehrere Schlaf-, Futter- und Wasserstellen einzurichten, um die Zusammenführung schließlich „laufen“ zu lassen. Oberstes Ziel ist es immer eine Toleranz zu erzielen, d. h. die Tiere sollen mindestens in friedlicher Koexistenz leben. Versetzt euch dabei bitte in die Situation der Tiere. Das neue Tier ist bei Ankunft i. d. R. ohnehin überfordert und es macht Sinn, es zunächst in Ruhe zu lassen. Es wird sich vielleicht irgendwo verstecken und die Situation beobachten. Hier könnt ihr helfen, indem ihr das Tier gleich bei Ankunft an der Katzentoilette aus dem Körbchen lasst und es sich von dort aus selbst einen Unterschlupf wählen und die Umgebung erkunden darf. Sinn macht es - je nach Grad der Schüchternheit - Wasser und Futter, ggf. auch Klo in die Nähe des selbst gewählten Rückzugsorts zu stellen. Euer vorhandenes Tier unterstützt ihr hingegen am besten mit Routine. Ihr zeigt ihm also: Es ist alles wie immer und in bester Ordnung. Wir sind für dich da. An dieser Stelle sind auch Bestechung durch besonders viele Streichel- und Spieleinheiten sowie Leckerlis erlaubt. Euer Stubentiger wird selbstverständlich sofort verstehen, dass doch irgendwas anders ist, wird sehr wahrscheinlich geduckt, manchmal brummend und fauchend in Richtung Neuankömmling schleichen. Wichtig! Lasst ihn oder sie gewähren und bestärkt durch liebevolles Zureden, Spiel und Leckerlis. Setzt euch gern zwischen die Tiere und beginnt zu spielen oder zu streicheln, im besten Fall lassen sich irgendwann beide Tiere einbinden. Bis hier ein Normalzustand erreicht wird, kann es gut und gern schon einmal 2-4 Wochen dauern. Häufig wird Mensch dann damit überrascht, dass die Katzen ganz zufällig, fast versehentlich gemeinsam spielen oder Ausflüge unternehmen.
Wichtig zu wissen ist, dass es nur im Idealfall gelingt, richtig enge Bindungen und Freundschaften entstehen zu lassen, dies ist am Ende der letzte - durch uns kaum beeinflussbare - Faktor - Denn: Auch Katzen suchen sich ihre Freunde selbst aus.
Hard Facts: Wir sind stolz auf unsere Rückgabequote bei Katzenzusammenführungen. Denn: Diese liegt - unter der Voraussetzung, dass uns gegenüber mit offenen Karten gespielt wurde - bei „0 %“. Wir bedanken uns bei allen Interessenten für ihr Vertrauen, ihre Geduld und Zeit in den Beratungs- und Kennenlerngesprächen und manchmal auch für die Erkenntnis, dass das vorhandene Tier allein viel glücklicher ist. Das Internet ist voll mit unseriösen Angeboten angeblich so sozial-verträglicher Katzen. Uns überrollt gegenwärtig eine Flut von Abgabeanfragen unüberlegt angeschaffter Tiere, die sich z.B. nicht mit dem vorhandenen Tier vertragen und dann sofort „weg“ müssen. Macht euch bitte bewusst, Leidtragende sind am Ende immer die Tiere. Lasst euch beraten und fallt nicht auf niedliche Bilder, einseitige Texte, unkomplizierte Vermittlung á la „Come in and find out“ sowie billige Fassade unseriöser, angeblicher Tierschützer herein. Das Geschäft mit den Tieren boomt! Je mehr Tiere im „Angebot“ und je weniger qualifizierte Nachfragen: desto unseriöser!
Nachwort an die lieben Kritiker:innen: NEIN! Die Vermittlung auf Probe stellt keine vertrauenswürdige Alternative zu einer nachhaltigen Beratung im Vorfeld dar. Denn: Eine Vermittlung bedeutet für die Tiere (eure und unsere) immer Stress - Umzugsstress, neue Umgebung, neue Eindrücke, neue Personen, andere Tiere etc. Wie oft sollten wir dieses Spiel auf dem Rücken der Tiere und unserer eigenen Kapazitäten austragen? Verantwortung - Ein Tierleben lang!
Unser Statement zur Pressemitteilung der Stadt Brandenburg an der Havel vom 14.03.2025 Endlich ein Lichtblick: Nach fast zehn Monaten des Wartens gibt es erfreuliche Nachrichten – die Stadt Brandenburg an der Havel hat die dringend benötigte Baugenehmigung für unser Tierheim in Aussicht gestellt. Unser Ziel bleibt es, den Tieren in unserer Obhut bestmögliche Bedingungen zu bieten. Dafür sind wir auf die Unterstützung der zuständigen Behörden angewiesen und hoffen, dass der Prozess nun nicht weiter verzögert wird. Gleichzeitig bestehen weiterhin Sorgen: die Angst vor unangekündigten Kontrollen, die noch ausstehenden Gerichtsverfahren und mögliche weitere ungerechtfertigte Tier-Fortnahmen belasten unser Team. Auch unsere zahlreichen Fragen zur Abholung von Hündin Claire sind bis heute unbeantwortet - trotz der zugesicherten Informationen durch die zuständige Beigeordnete. Trotz dieser Herausforderungen wollen wir die Hoffnung nicht verlieren. Unser Dank gilt allen Unterstützern und Förderern für ihre Geduld und ihr Engagement. Wir hoffen, dass die endgültige Entscheidung bald getroffen wird, damit wir gemeinsam für das Wohl der Tiere in unserer Region sorgen können.

20.02.2025 Liebe Brandenburger, liebe Brandenburgerinnen, ich beziehe mich auf den MAZ-Artikel vom Dienstag, den 11. Februar. Da viele kein MAZ-Abo haben, möchte ich ganz kurz aufgreifen, um was es in dem Artikel geht. Der Stadtverordnete Axel Brösicke (AfD) stellte kürzlich eine Anfrage an das Veterinäramt unserer Stadt. Herr Brösicke wollte Akteneinsicht zu den Fortnahmen der Hunde Wilko und Lee (der sich nach einer OP laut Amt in einer Pflegestelle befindet) aus dem Tierheim des Tierschutzvereins Brandenburg an der Havel e.V. in der Caasmannstraße. Wilko wird nach wie vor vermisst und bei Lee ist der Verbleib ebenfalls ein Geheimnis. Die Akten waren laut MAZ bei Wilko auf sechs Seiten beschränkt und bei Lee endet die Akte mit dem Vermerk, „Lee befindet sich in einer Pflegestelle“. Zudem gab es Tierentnahmen aus privaten Haushalten, die laut MAZ in einem Fall mit einer Schadensersatzzahlung zu Lasten der Stadt in Höhe von 3500 Euro an die betroffene Tierhalterin endeten. Die Brandenburgerin hatte geklagt und vom Gericht Recht bekommen, dass die Entnahme der Tiere nicht korrekt war. Nun stellen sich wirklich langsam die Fragen: Welche Ziele verfolgt das Veterinäramt? Was sollen diese Herausnahmen von Tieren, für die die Stadt wegen Unrechtmäßigkeit dann Entschädigungszahlungen leisten muss? Wie viele Kosten – und Gerichtskosten – kann und will die Stadt und die hier Verantwortlichen in Zeiten knapper Haushaltskassen noch in Kauf nehmen, bevor sie tätig wird? Und vor allem: Wer bezahlt das letztendlich: die Mitarbeiter des Amtes oder der Steuerzahler? Zurück bleiben Tierhalter und – nicht mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Brandenburg ausgezeichnete, aber umso mehr engagierte Ehrenamtliche -, die die Welt nicht mehr verstehen und „ihre“ Tiere nie wiedersehen. Denn eigentlich sollte es doch möglich sein, wenn kein Tierhalteverbot besteht, seine Tiere nach einer angemessenen Prüf- und Reaktionszeit wiederzubekommen. Auch die Kostenauszahlung, über die vom Hauptausschuss am 2.Mai 2024 bewilligten 80.000 Euro für die Umbaumaßnahmen, für die vom Veterinäramt „gesperrten Hundestuben“ im April letzten Jahres und die Sanierung des Hundehauses lassen nach wie vor auf sich warten. Die aber unter anderem immer wiederkehrenden Kontrollen des Veterinäramtes, Einsprüche, Klagen und Besuche der Mitglieder bei der SVV machen uns nicht müde. Sie treiben uns an weiterzukämpfen, für unser Tierheim und unseren Tierschutzverein. Janett Alschewski

21.02.2025 Wieder wurde ein Tier aus dem Tierheim gerissen. Ohne Vorwarnung. Ohne Rücksicht. Und wieder bleibt eine drängende Frage unbeantwortet: Warum? Claire war nicht einfach „nur ein Hund“. Sie war eine Seele, die jahrelang lernen musste, dem Menschen wieder zu vertrauen. 2018 kam sie völlig verstört als Fundtier ins Tierheim Brandenburg – ausgesetzt, sich selbst überlassen. Kein Wunder, dass sie anfangs alles tat, um sich zu schützen und sich mit ihren „42 Argumenten“ verteidigte. Es war, als ob jede Berührung, jedes freundliche Wort einen Riss in ihre Mauer der Angst trieb. Langsam, fast zögerlich, öffnete sich ihr Herz. Ihre Augen, die anfangs voller panischer Furcht waren, begannen sich zu entspannen, als sie merkte, dass nicht alle Menschen ihr wehtun würden. Claire begann, sich langsam zu öffnen – wenn auch nie ganz. Sie fand Hunde-Freunde, vertraute einzelnen Menschen, liebevolle Paten und wagte es irgendwann, mit zaghaften Gesten Nähe zuzulassen. Es war ein langer Weg, ihr Weg – in ihrem Tempo. Und dann, am 19. Februar 2025, wurde sie aus ihrem sicheren Umfeld gerissen. Die stellvertretende Amtstierärztin erschien ohne Vorwarnung. Sie hatte die Polizei dazu gerufen, um uns, den Tierpflegern, den Zutritt zu Claires Hundestube zu versperren, als sie sie allein einfangen wollte. Unter massivem Stress wurde die panische Hündin in die Enge getrieben. Sie wurde am Halsband gepackt, zitternd aus ihrem Rückzugsort gezerrt und in eine Box gezwängt. Man sagte uns, Claire müsse „zum Tierarzt“. Doch warum war eine gewaltsame Fortnahme notwendig, wenn Claire sich doch bereits nachweislich in tierärztlicher Behandlung befand – nämlich bei unserem Vertragstierarzt, der einmal wöchentlich ins Tierheim kommt und jederzeit für Notfälle bereitsteht? Nun behauptet das Veterinäramt, Claire sei am Tag ihrer Fortnahme „extrem abgemagert“ gewesen – nicht nur ein Schlag ins Gesicht für Claires Tierpfleger und die vielen ehrenamtlichen Helfer, sondern auch ein Vorwurf, den aktuelle Bilder aus der Vorwoche klar widerlegen. Claire stand unter regelmäßiger Kontrolle. Warum beglich das Amt nicht einfach die offenen Tierarztrechnungen und stimmte weitere Untersuchungen mit unserem Vertragstierarzt ab? Warum entschied man sich stattdessen für diese brutale Maßnahme? Sollte dem Tierheim einmal mehr die Möglichkeit einer Gegendarstellung durch spontanen Entzug des Tieres genommen werden? Noch mehr Fragen drängen sich auf: • Warum werden weder die nun beauftragten Tierärzte noch Claires Aufenthaltsort genannt? • Warum durften wir Claire nicht begleiten? • Warum darf unser Vertragstierarzt Tiere weder auf Flöhe kontrollieren noch eine Salbe auftragen, während andere Tierärzte angeblich die Order zu aufwendigen Untersuchungen erhalten? • Wem dient das, wenn nicht der Rufschädigung unseres Tierarztes? Denn: Ohne Vertragstierarzt – der noch immer auf die Begleichung gestellter Rechnungen für sämtliche Tierheimtiere wartet – steht die Betriebserlaubnis des Tierheims auf dem Spiel. Claire wurde eineinhalb Stunden nach ihrer Entnahme auf dem Hof der Stadtverwaltung in ein Auto mit Berliner Kennzeichen gesetzt. Seitdem fehlt jede Spur von ihr. Wo ist Claire jetzt? Geht es ihr gut? Wird sie – wie 18 andere Tiere zuvor – für immer verschwinden? Wir stellen alle erforderlichen Bauanträge, doch die Stadt erteilt keine Genehmigung. Wir beheben Mängel in Eigenleistung, doch es scheint nie genug zu sein. Immer und immer wieder werden wir drangsaliert, eingeschüchtert, gedemütigt. Von außen betrachtet ist es nicht greifbar, warum das zu keinem Ende kommt – warum solches Verhalten nicht längst unterbunden wurde. Jeder Tag im Tierheim fühlt sich an wie ein Sturm, der sich immer weiter aufbaut – ein unsichtbares Unwetter, das nur auf den richtigen Moment wartet, um alles zu zerstören. Wir sind die Kapitäne eines Schiffes, das tagtäglich gegen die Wellen der Bürokratie und der Willkür ankämpft, ohne zu wissen, ob wir den nächsten Sturm überleben. Unser Einsatz, so unermüdlich er auch sein mag, scheint wie ein Tropfen auf den heißen Stein, der nicht genug ist, um die Wogen zu beruhigen. Das Gefühl der Unsicherheit und der Bedrohung schleicht sich immer wieder in unseren Alltag, wann ist der Sturm vorbei? Wir, die Tierheimmitarbeiter, Ehrenamtlichen und Unterstützer, sind müde. Müde von der Angst, welches Tier als Nächstes einfach mitgenommen wird. Müde von Drohungen, von verschwundenen Strafanzeigen, von nicht gewürdigten Dienstaufsichtsbeschwerden, von Entscheidungen, die nicht zum Wohl der Tiere getroffen werden. Müde von haltlosen Vorwürfen, die das Amt einfach so behauptet, weil jede Aussage eines Amtstierarztes als „Gutachten“ gilt – während wir jedes Mal den Gegenbeweis antreten müssen. Jahrelange Verfahren, die im Sande verlaufen. Und am Ende erinnert sich niemand mehr an das Unrecht. Wir kämpfen weiter, weil wir nicht anders können. Weil uns die Tiere brauchen. Aber dieser Kampf hinterlässt Spuren – seelische Wunden, die niemals verheilen werden. Doch eines ist sicher: Wir werden nicht aufhören. Liebe Claire, nachdem ich flehend in dein Zimmer gelassen wurde, habe ich deine Panik gesehen. Ich durfte dir nicht helfen, keine Beweisaufnahmen anfertigen. Stattdessen wurden du und ich massiv körperlich bedrängt. Ich stand da, wie gelähmt, mein Herz schmerzte, als ich hilflos zusehen musste, wie man dich aus deinem sicheren Hafen riss - ein Deja vu. Deine verzweifelte Angst war förmlich greifbar, in dieser Ungewissheit blieb mir nichts, außer zuzusehen und Trüffel, der mit dir ein Zimmer teilte, zu beruhigen. Und dann blieb Trüffel zurück – ein weiterer verstörter Hund, der auch danach panisch durch den Raum rannte, als ob auch er in diesem Moment dachte: „Bin ich der Nächste?“ Herr Oberbürgermeister, wann rufen Sie uns zurück? Wir fordern Antworten. Und wir fordern Claire zurück.

Wir sind zutiefst gerührt. Soooo viel Tierliebe zum Fest der Feste! Während anderswo die Lebkuchen in die Regale trudeln, haben sich ganz wundervolle, regional engagierte Menschen mit einer bisher beispiellosen Spenden-Aktion auf den Weg gemacht, um unser Tierheim zu unterstützen. Schaut euch das mal an!!! Wir sind einfach nur sprachlos und DANKEN von ganzem Herzen der Fachanwaltskanzlei René Vogel, der Tierarztpraxis am Grillendamm, der Druckerei Zuckschwerdt, dem Blumenhaus Schossau und Marlitt von BB-Radio für diese wunderschönen Charity-Baumkugeln, die Tierliebe in die heimischen Stuben zaubern. Macht mit! Mit jeder Kugel unterstützt ihr unsere Schützlinge und den Erhalt des Tierheims. Erhältlich bei den o. g. Tierfreunden und nur solange der Vorrat reicht #merrychristmas.
Sonnenschein und gute Laune, stärkende Worte und intensive Gespräche, materielle und finanzielle Spenden... es war ein fantastischer Tag der offenen Tür im Tierheim Brandenburg. Lynn Bieber kam mit einer Hüpfburg, Janine, Nick und Jayda Binder mit ihrem Foodtruck: von Herzen sei euch gedankt, denn neben ihrer Arbeitskraft haben sie alle Einnahmen gespendet! Das Kuchenbuffet war der Wahnsinn, es geht ein Dank an alle eifrigen Bäcker! Vormerken: Weihnachtsfest der Tierheimtiere am 14. Dezember 2024.
700 Jahre Wust, 615 Euro für unser Tierheim Brandenburg! Mit einem Kuchenstand - wir danken an dieser Stelle allen fleißigen Küchenbäckern - waren vier Mädels des Tierheims Brandenburg an der Havel bei der Wuster Jubiläumsfeier zugegen und verkauften im Schweiße ihres Angesichts leckeren Kuchen. Dank der hungrigen Gäste, die zahlreich spendeten, kamen am Ende des Nachmittags 615 Euro zusammen! Wahnsinn! Unser Dank gilt neben den Kuchenbäckern natürlich dem Wuster Festkomitee.
Donnerstag, 01.08.2024…Zeit für einen Wochenrückblick. Und weil einfach soooo viel passiert ist, berichten wir in mehreren Kapiteln 😅 beginnend mit Teil 1 und schwerem Geschütz, das bereits seit Montag 06.00 Uhr über unseren Hof rollt. Wir können euch sagen: Es ist einfach WAHNSINN, was die fleißigen Bauarbeiter hier bewerkstelligt haben. Eifrig wurden Untergründe abgetragen und begradigt. Mit Spannung verfolgten wir den Fortschritt der Bauarbeiten, ohne dass der Tierheimbetrieb dabei zum Erliegen kam. Hand in Hand, Stück für Stück schaffen WIR ALLES und fiebern gemeinsam mit unseren Schützlingen dem 1. Bauabschnitt - der Installation neuer tierschutzkonformer Hundezwinger inkl. beheizbaren Schutzräumen - entgegen.